Das Azubi-Planspiel Rechnungswesen der Volksbank Überlingen
Hey zusammen, mein Name ist Kevin und ich bin 20 Jahre alt. Ich mache eine Ausbildung zum Bankkaufmann und bin im 1. Lehrjahr bei der Volksbank Überlingen am schönen Bodensee. Neben der Berufsschule, die wir während der Ausbildung besuchen, haben wir als Auszubildene zusätzlich noch die Möglichkeit, bei der Frankfurt School bankbetriebswirtschaftliches Grundlagenwissen in Form eines Planspiels zu erwerben und zu vertiefen. In meinem Beitrag möchte ich euch über unser Azubi-Planspiel zum Thema Rechnungswesen berichten, an welchem wir vor kurzem teilgenommen haben.
Darum ging es in unserem Planspiel
Ein Planspiel bietet die Möglichkeit komplexe Zusammenhänge selbst zu erarbeiten und in wirklichkeitsnaher Umgebung unterschiedliche Rollen einzunehmen. So kann man in dieser Lernumgebung neue Impulse setzen und Lerninhalte für alle Teilnehmenden erfahrbar darstellen.
An unserem Planspiel haben die Azubis und dual Studierenden des 1. und 2. Lehrjahres teilgenommen und es wurde vom Dozenten Michael Müller (Frankfurt School München) geleitet. Wir wurden in drei Tagen über das ganze Banken-Rechnungswesen aufgeklärt und unsere Aufgabe war es, die Theorie in die Praxis umzusetzen: Eine eigene Bank zu erschaffen. Es wurden dabei folgende Lerninhalte beigebracht: Bankbilanzen, Handel von Wertpapieren, Personalbedarf, der Umgang mit Einlagen und Krediten und wie man eine Pressekonferenz leitet.
Herr Müller hat durch das Spiel geführt, die Aufgaben präsentiert und die Regeln zu den Aufgaben vorgelesen. Die Spieldauer lag bei drei Geschäftsjahren mit unterschiedlichen Wirtschaftsprognosen und Konjunkturerwartungen. Das Ganze hatte viel mit strategischem Denken zu tun. Man musste zum Beispiel vorab überlegen, ob man einen Wertpapierhändler anstellt oder überhaupt mit Wertpapieren als Bank handeln möchte. Einerseits kann man so eigene Gewinne einfahren und Schwankungen am Kapitalmarkt ausgleichen. Andererseits geht man damit höheres Risiko ein und hat höhere Kosten durch die Ausstattung des Fachpersonals zu tragen. Burak, mein Bank-Mitbegründer, und ich haben uns gegen diese Option entschieden, weil wir lieber auf Sicherheit gehen wollten, während die anderen Banken auf Risiko gegangen sind. Daher war für uns eine stabile Steigerung des Eigenkapitals möglich. Fragen und Entscheidungen dieser Art bestimmten darüber, wie erfolgreich jedes Team (bestehend aus zwei bis vier Personen) schlussendlich werden sollte.
Unsere Bank war am Ende der drei Jahre Spieldauer die erfolgreichste daher bin ich mit unserem Ergebnis zufrieden. Jedoch waren die anderen Banken auch sehr erfolgreich. Die Erfolge ließen sich an mehreren Kennzahlen wie Gewinn, Rendite und Steigerung des Eigenkapitals bemessen. Das Startkapital lag für alle bei 1.000 EMO (eigene Währung im Spiel), unser Gewinn lag zum Schluss bei 246 EMO. In diesem Zeitraum konnten wir eine Rendite von 18,71% erzielen und hatten letztlich ein Eigenkapital von 1.315 EMO. Im Vergleich zu den anderen war unser Eigenkapital in allen drei Geschäftsjahren am sichersten gestiegen.
Mein Fazit
Mir hat das Planspiel sehr gut gefallen, weil man zum einen im Team arbeiten musste und zum anderen einen Einblick bekommen hat, wie die Führungsebene arbeitet, welche Aufgaben diese hat und welchen Herausforderungen sie sich stellen muss, damit eine Bank funktioniert. Zudem haben wir mehr Verständnis für getroffene Entscheidungen gewinnen können. Besonders der „Konkurrenzkampf“ unter den gegründeten Banken hat Spaß gemacht. Außerdem hat man viel, gerade für das erste Lehrjahr der Ausbildung, mitnehmen können, beispielsweise Grundlagen im Rechnungswesen, Bildung von Buchungssätzen und Aufstellung einer Bankbilanz.