Vom Rettungsdienst in die Bank
Hallo miteinander, mein Name ist Pierre Trümper, 21 Jahre alt und momentan wohne ich in Sindelfingen. Derzeit bin ich im ersten Lehrjahr zum Finanzassistenten bei der Vereinigten Volksbank eG in Sindelfingen. Vor meiner Ausbildung habe ich aber erstmal ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert, von dem ich euch gerne berichten möchte. 🙂
Wieso habe ich ein FSJ absolviert?
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass der alte Pierre nie auf die Idee gekommen wäre ein FSJ zu machen. Mit Ehrenamt hatte ich nichts am Hut. Aber wie so oft spielt das Leben seine eigenen Spiele, auf die man am Ende des Tages keinen Einfluss nehmen kann. Bei mir fing alles damit an, dass ich nach acht Jahren Schule mein Abitur nicht schaffte. Die Klasse zu wiederholen kam für mich aber nicht in Frage, also habe ich nach Alternativen gesucht. In Baden-Württemberg gibt es seit einigen Jahren die Möglichkeit sein Fachabitur über ein FSJ zu bekommen. Wichtig war mir dabei ein FSJ zu absolvieren, das der Gesellschaft etwas zurückgibt und somit einen richtigen Mehrwert hinterlässt.
Im Rettungsdienst bei den Johannitern
Nach kurzer Suche (und viel Glück) habe ich direkt eine Stelle bei den Johannitern im Rettungsdienst gefunden. Da der Rettungsdienst sowieso zu meinen Favoriten gezählt hat, musste ich auch nicht lange nachdenken, ob ich dort anfange.
Mein Arbeitstag begann meistens um 6:00 Uhr morgens mit dem Aufstehen daheim. Danach ging es mit dem Fahrrad zur Wache nach Böblingen, wo ich mich umgezogen und fertig für den Dienst gemacht habe. Fertig angezogen mussten wir unseren täglichen Check am Auto durchführen und schauen, ob genug Material vorhanden ist. Die Geräte wie der Defibrillator und das Beatmungsgerät wurden gecheckt und im Anschluss mussten wir uns bei der Leitstelle anmelden. Das tolle an der Arbeit im Rettungsdienst war die Tatsache, dass man nie wusste, was auf einen zukommt. Erst in der Mittagspause konnten wir ein wenig verschnaufen, da wir vorher meistens durchgefahren sind. Danach ging es in demselben Tempo weiter. Wenn man Pech hatte, bekam man eine Infektionsfahrt, für die man sich komplett verkleiden musste (fast wie im Film). Nach der Fahrt wurde das ganze Auto desinfiziert und dann geduscht. Rettungsdienst ist natürlich kein 9 to 5 Job, da waren also auch mal ein paar Überstunden angesagt. 😉
Aber wieso Banker?
Für mich stand schon immer fest, dass ich irgendwas in Richtung Bank machen wollte. Schon damals habe ich (zum Pech meiner Schwestern) lieber Wirtschaftsnachrichten als Zeichentrickserien geschaut. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass mein Vater mir viel dazu erklärt hat. Beworben habe ich mich auch bei anderen Banken, aber im Nachhinein bin ich froh, dass es da nicht geklappt hat. Wenn ich heute darüber nachdenke bin ich glücklich, dass ich bei einer Volksbank Raiffeisenbank lerne und nicht bei einer anderen Bankengruppe. Zwar haben andere Banken auch den Kunden im Fokus, aber ich glaube die Volksbanken Raiffeisenbanken leben diese Ansichtsweise. Wie der Genossenschaftsgedanke schon sagt, gehört die Bank unseren Mitgliedern und nur denen sind wir verpflichtet. Die Volksbank ist für mich zu einer großen Familie geworden, wo der Mensch im Mittelpunkt steht. Das Beste an meinem Beruf ist das Lächeln der Menschen zu sehen, nachdem wir ihnen weitergeholfen haben. Ich glaube mehr Anerkennung kann man nicht mehr bekommen. Außerdem fördern die Volksbanken Raiffeisenbanken nachhaltige Projekte in vielfältigen gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Bereichen. Aber auch außerhalb der Bank engagieren sich viele Kolleginnen und Kollegen ehrenamtlich, was ich natürlich klasse finde!
Würde ich ein FSJ weiterempfehlen?
Ja, auf jeden Fall! Die Persönlichkeitsentwicklung, die man in diesem Jahr erlebt ist unglaublich. Man wird reifer. Man lernt Verantwortung zu übernehmen und vor allem merkt man erst in dem FSJ, wie wichtig das Ehrenamt ist. Zudem lernt man viele Menschen kennen. Mal in einer positiven Situation und mal in einer negativen, all das konnte ich für mich mitnehmen. 🙂
Bis bald,
Pierre
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