Ausbildung trotz Abi?!
Es kommt selten vor, dass ein Schüler schon früh weiß, was er nach seinem Schulabschluss machen will. Die meisten stellen sich die Frage erst gegen Ende ihrer Schulzeit. So war es auch bei mir. Ich wusste, dass ich gerne das Abitur schaffen möchte, um mir hinterher alle Wege offen zu halten. Aber direkt nach dem Abi zu studieren, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, obwohl es ja laut der gängigen Meinung mein angestrebter Weg sein sollte. Wozu macht man denn sonst das Abitur? 🤔
Doch warum sollte ein Abiturient nicht auch direkt ins Berufsleben einsteigen und erstmal praktische Erfahrung sammeln dürfen? Ich persönlich sehnte mich nach Abwechslung und wollte mich einer neuen Herausforderung stellen. Ich beschloss also nach meinem Abitur eine Ausbildung zu machen, aber ich wusste noch nicht in welchem Bereich. In den Sommerferien, zwischen der 11. und 12. Klasse, begann ich im Internet zu recherchieren, welche Ausbildungsberufe es gab und was man dafür mitbringen sollte.
Auf die Ausbildung zur Bankkauffrau bin ich durch eine Freundin gekommen, die im nächsten Jahr ihre Ausbildung beginnen wollte. Sie erzählte mir einiges von ihrer Bewerbung und ich merkte, dass dies auch etwas für mich sein könnte. Schon in der Schule lagen meine Interessen eher im mathematisch/wirtschaftlichen Bereich und ich wollte einen Beruf erlernen, in dem ich auch viel mit anderen Menschen zu tun habe. Nachdem meine Entscheidung feststand, fing ich an, meine Bewerbung zu schreiben und bekam ein paar Monate später, nach einem Eignungstest und Vorstellungsgespräch, meinen Ausbildungsplatz bei der Volksbank Stade-Cuxhaven eG.
Was für mich nach einem perfekten Plan für die Zeit nach dem Abitur klang, war für mein Umfeld aber nicht immer verständlich. Ich musste mir oft Sätze anhören wie: „Wozu machst du dann überhaupt das Abitur?“ oder „Für mich wäre das nichts. Ich wäre unterfordert, wenn ich nur eine Ausbildung machen würde.“ Ich hatte das Gefühl mich in dieser Zeit oft für meine Entscheidung rechtfertigen zu müssen, obwohl es heutzutage ja kein ungewöhnlicher Weg mehr ist.
Lasst euch davon bitte nicht verunsichern! Ihr müsst niemandem etwas beweisen. Wichtig ist, dass ihr einen Beruf findet, der euch persönlich Spaß macht. Informiert euch gut, fragt Freunde und Bekannte, fragt euch selbst nach euren eigenen Schwächen und Stärken. Und wenn ihr euch dann sicher seid, dass eine Ausbildung zum Bankkaufmann bzw. zur Bankkauffrau das Richtige ist, dann bewerbt euch! 😀
Fakt ist, dass die Bankausbildung eine sehr anspruchsvolle Berufsausbildung ist, die nicht langweilig wird. Das Abitur hätte ich auch gemacht, wenn meine Entscheidung für diese Ausbildung früher gefallen wäre. Nach der Berufsausbildung kann man beispielsweise berufsbegleitend studieren oder hat noch viele andere Weiterbildungsmöglichkeiten. Ich wollte mir, wie vorhin schon erwähnt, einfach alle Wege offen halten. Damit möchte ich aber nicht sagen, dass das Abitur zwingend notwendig ist, um sich nach der Ausbildung weiterzubilden.
Bestimmt haben sich ein paar von euch schon in ähnlichen Situationen befunden. Ich hoffe, dass ich euch ein wenig weiterhelfen und vor allem motivieren konnte, euren eigenen Weg zu gehen. 💪🏼
Ihr habt noch Fragen zur Ausbildung als Bankkauffrau/-mann? Dann schreibt sie gerne in die Kommentare oder schickt sie uns über die Fragebox. 😀👍